Im Dezember 1998 ist Bd. 15 der von Prof. Dr. Hans Taubken in Zusammenarbeit mit der Augustin Wibbelt-Gesellschaft e. V. bearbeiteten Neuausgabe der plattdeutschen Werke Wibbelts erschienen: „Pastraoten-Gaoren. Gedichte in münsterländischer Mundart“.
Bereits drei Jahre nach „Mäten-Gaitlink“ (1909), der seinen Ruhm als niederdeutscher Lyriker von Rang begründete, erschien ein weiterer Gedichtband von Augustin Wibbelt. Viele der hier veröffentlichten Gedichte gehören bis heute zum festen Repertoire der Wibbelt-Rezitatoren, und mehrere Texte sind vertont worden, u. a. „De Dissel“, „De leste Minneweh“, „De Möller“, „Laot us singen!“, „Lewink“, „Riägen, Riägen rüske“.
Die Gedichte wurden zum größten Teil im Herbst 1911 verfasst, als Wibbelt für längere Zeit eine Venenentzündung auskurieren musste. „Es waren herrliche, sonnige Septembertage, und ich schaute sehnsüchtig hinaus in den Garten, bis es mir einfiel zu dichten. In diesen vier Wochen unfreiwilliger Ruhe ist der ganze Gedichtband entstanden“, schreibt er später in seinen Lebenserinnerungen „Der versunkene Garten“ (Essen 1946).
Das farbige Bild des Schutzumschlages gewährt einen Blick in den Garten der Pastorat im niederrheinischen Mehr. Der in Kleve lebende flämische Maler und Bildhauer Achilles Moortgat, mit dem Wibbelt eng befreundet war, hielt den Pastraoten-Gaoren auf der Leinwand fest. Das Ölgemälde stammt aus dem Nachlass des Dichters und ist heute im Museum des Kreises Warendorf Abtei Liesborn zu sehen.